Viel aus der Zeit bevor ich das erste Mal bei meinem Boss vorsprach, weiß ich gar nicht, war nicht die angenehmste Zeit meines Lebens, obschon das neue Leben eines Hundewelpen immer was Aufregendes hat.
Geboren wurde ich am 17. April 2005 in Ungarn. Wo genau mag in meinem Hundepass stehen, oder gar auf dem Chip den sie mir ins Ohr implantiert haben, ist aber für meine Geschichte nur insofern von Belang, dass ich gegen diesen Hundeimport- Tourismus, aufs Entschiedenste protestieren möchte.Bei Amnasty, der UNO und wie sie alle heißen. Auch gegen das Implantieren dieser Chips, das tat tierisch weh, und wer will schon so einen Fremdkörper in sich haben. Meine erste Begegnung mit den Segnungen der Technik, damit ich nicht verloren gehe oder gestohlen werde, haben sie gesagt. Von wegen, ich und mich stehlen lassen. Nicht mit mir, vielleicht mit meinen langweiligen Geschwistern. Mit denen verbrachte ich die ersten sechs Wochen zusammen mit meiner Mutter in reichlich beengten Verhältnissen in einem Zwinger und balgte mich um die Milch meiner Ernährerin. Nach sechs Wochen dann verfrachtet man uns allesamt, außer Mutter in wiederum recht enge Kisten und lud uns in ein Auto aus Deutschland. Eine junge Deutsche, die in der Gegend auf Urlaub war hatte sich, nicht so ganz uneigennützig, wie sich rausstellte, unser angenommen und nahm uns jetzt mit, als sie zurück fuhr. Ich war recht ungehalten darüber, schon so bald meiner Ernährerin entrissen zu werden, um dann mit reichlich verdünnter Trockenmilch abgespeist zu werden. Dünnpfiff blieb dabei natürlich nicht aus, worüber unsere unerfahrene Fahrzeuglenkerin fast selber in die Hosen gemacht hätte, vor Aufregung darüber. Ob ihre Aufregung mehr unserem maladen Befinden oder den in Mitleidenschaft gezogenen Rücksitzen galt, war nicht erkennbar. Jedenfalls suchte das Mädel mit uns schleunigst einen Arzt auf. Der verabreichte uns allen mittels Pipette ein paar Tropfen, verordnete zwei Tage Nahrungsmittelentzug, was für ein Tierquäler. Dann sollte sie damit beginnen uns mit fester Nahrung zu versorgen erst gekochtem Reis, dann Trockenfutter. Mit dem Reis konnte ich mich anfreunden, mit dem Trockenfutter weniger. Aber ich bin da nicht wählerisch, wenn es nur was Ordentliches hinter die Kiemen gibt. Als wir, unsere Fahrzeuglenkerin, meine 5 Geschwister und ich schließlich unser Ziel in Deutschland erreichten, traute ich meinen Augen kaum, was unsere neue Unterbringung anbelangte. Das sollte unser neues zu Hause sein. Gartenhäuschen in bester Lage, nur der doofe Zaun um den Garten störte ein wenig. Die Ernüchterung folgte bereits am nächsten Tag. Das Gartenhaus sollte für uns sechs Geschwister nur eine Art Auffanglager sein. Unsere Importfachfrau, das Biest, hatte einen hinterhältigen Plan gehabt, und wollte uns allesamt verhökern. Weil aber nun mal in eine deutsche Musterfamilie mit zwei Kindern nur ein Hund passte, wurden wir Geschwister gnadenlos auseinandergerissen, und das in einem Alter, wo wir doch allesamt noch an der Mutterbrust gesäugt werden sollten. Wenn das keine Verletzung der Hunderechts Charta der UNO war. Einer nach dem andern wurde kaltblütig aus dem Bund der Familie gerissen bis ich zuletzt alleine im Gartenhaus war. Hatte ich mich eine Weile, solange wenigstens noch ein paar von meinen geliebten Geschwistern da waren, in und ums Gartenhäuschen recht wohl gefühlt. Nur der vielsagende Blick der Importfachfrau, na haben wir Dich immer noch am Hals, störte mich gewaltig. Als dann zuletzt auch noch mein Bruder abgeholt war, galt es auch für mich Familien Anschluss zu bekommen und zwar schnell, sonst lief ich Gefahr zum Ladenhüter zu werden. Was ich überhaupt nicht verstehen konnte, war ich doch mit Abstand, die Bestauseheste, und vor allem jene, aus dem ganzen Wurf, die am meisten drauf hatte. Während meine Geschwister allesamt faul in der Sonne dösten, erkundete ich mit großem Eifer die Gegend rund um unser Gartenhäuschen. Aber gerade das war es wohl gewesen, ich war allen Interessenten viel zu quirlig und lebhaft, ich behaupte natürlich ich war interessiert und allem aufgeschlossen. Aber eine deutsche Musterfamilie mit zwei Kindern und einem Hund, und das waren nahezu alle Interessenten, die uns in den Wochen, seit wir das schöne Gartenhäuschen unser wenn auch vorübergehendes Zuhause nennen konnten, liebt nun mal Ordnung über alles. Also darf der Hund der die Musterfamilie komplettieren soll, doch nicht so ein Energiebündel sein, wie ich es war. Die Einzige die sich in diesen Wochen öfter mal meiner annahm war die Freundin der Schwester von der Freundin meiner Hundeimport- Fachfrau. Also jenem falschen Luder, von der ich gedacht hatte sie sei besonders Hundelieb, und holte uns deshalb, wenn auch etwas verfrüht von den Saugzitzen unsere Ernährerin weg, dafür aber raus aus dem beengten Zwinger, in ein Land, in dem Milch und Honig fließt, und eine deutsche Musterfamilie pro Tag für ihr fünftes Familienmitglied einiges mehr ausgibt, als es zum Beispiel eine Alleinerziehende für ihr eigen Fleisch und Blut tun kann.
Sozialkritische Anmerkungen werden sie von mir gelegentlich auch noch lesen, ich hab da von meinem Boss im Laufe der Zeit so manches mitbekommen. Aber wie komme ich jetzt vom falschen Luder, der Importfachfrau, die mit uns ganz schön Kohle gemacht hat, zu meinem ersten Date mit dem Boss. Ganz einfach, über die Bettina, der Freundin der Schwester von der Freundin meiner Hundeimport- Fachfrau. Wir hatten wie gesagt von Anfang an einen Narren aneinander gefressen, außerdem verdanke ich ihr meinen Namen. Bettina hatte damals einen Lover Namens Alex, und aus Al, wie Alex und Ina, wie Bettina ergab sich folgerichtig Alina. Bettina hat einen etwas schrulligen Vater, meinen Boss. Doch bevor der zu mein Boss wurde und sein Haus zu meinem zu Hause, dazu bedurfte es einiger List und Tücke. Der dachte nämlich nicht im Traum daran, sein Eigenbrödlerdasein durch jemanden wie mich zu bereichern, der hatte ganz andere Zukunftspläne. Haus verkaufen und in den Schwarzwald, ab zu seiner damals heiß geliebten Angel. Also schmiedeten Bettina und ich zusammen mit Annemarie, der zweiten Tochter vom Boss einen Plan für das erste Date. Meine Aufgabe dabei war, genauso zu sein wie ich nun mal war, einfach süß, und unwiderstehlich. Einfach ein süßer Fratz, das war ich nun mal. Wäre ja schon geneigt diese Behauptung durch ein paar Bilder von mir, die der Boss kurz nach meinem Einzug bei ihm machte, und die er wie selbstverständlich sofort auf dem Mistglump, sprich PC, abspeicherte zu untermauern. Da ich aber die Unterstützung von Microschrott & Co kategorisch ablehne, muss ich es doch ihrer Phantasie überlassen, sich einen zehn Wochen alten Golden Retriever Welpen vorzustellen, der sie mit treuherzigen Augen ansieht und um Asyl bittet. Vielleicht googeln sie ja auch, sie wissen doch was googeln ist, oder? Nein vermutlich wissen sie es nicht, sonst würden Sie ja dieses Buch nicht lesen, weil Sie keine Zeit mehr zum Bücherlesen hätten. Googeln ist nämlich eine der zeitraubensten Beschäftigungen überhaupt, hab ich so den Eindruck. Immer wenn der Boss sagt, danach muss ich mal googeln, ist der Tag gelaufen, Schluss mit Lustig. Das liegt daran, dass es sich dabei, so hab ich mir erklären lassen, um eine Suchmaschine fürs Internet handelt, die alles findet, nur nicht das was man sucht. Das kommt davon, wenn man das Suchen einer gottverdammten Maschine überlässt. Zum Suchen gibt es doch Spürhunde. Aber wie bekommt man einen Hund ins Internet? Falls sie aber doch zu dem begnadeten und von Gott geliebten Teil der Menschheit gehören, der es schafft zu suchen und auch das zu finden was er sucht, und das auch noch in einer Zeit, die es ihm ermöglicht sich auf die schönen Dinge im Leben, wie zum Beispiel dieses Buch zu lesen, einzulassen, dann googeln sie doch gleich mal nach Alina. Bestimmt bin ich immer noch irgendwo auf irgendeinem dieser verdammten Server gespeichert, auch wenn ich es dem Boss inzwischen klar gemacht habe, dass ich mit dem ganzen Teufelszeug nichts am Hut habe. Kann es ihm ja nicht mal verdenken, dass schon bald nachdem ich bei ihm eingezogen war die ersten Bilder und Videoclips im Internet landeten. Er war halt stolz auf mich. ... und ist es wohl immer noch. Bin ich doch bei seinen inzwischen doch recht professionell gewordenen Internet- Seiten einfach das ideale Objekt, um Seite auf die unterschiedlichste Art und Weise zu erstellen. Er arbeitet sich dabei recht fleissig in die Materie ein. Wird nimmer müde Bücher zu welzen, um HTML, Java und CSS zu lernen. Im Prinzip hab ich ja auch nichts dagegen. Dann kommt er wenigstens sonst auf keine dummen Gedanken. Zum Beispiel in einer Singlebörse zu chatten, so heisst auf Neudeutsch schnattern. Oder gar mir das Aportieren bei bringen zu wollen. Wichtig ist mir nur mein täglicher Auslauf, die Versorgung mit ausreichen Futter. Lieber etwas mehr, als zu wenig. Und eine Portion Streicheleinheiten.
So das wars fürs Erste. Wer jetzt selbst in die Geheimnisse von CSS, soll wohl Cascadierter Stil Schit heissen ;-), oder so. Wer also wissen will, wie er es hinbekommt, dass ein Bild genau in der Ecke ist, und der Text drum rum fliesst, und dann auch noch in Grün. Der sollte auf die Homepage vom Boss gehen und dort unter der Rubrik PC und Internet für 50Plus, bei Homepage- Erstellung - CSS, nachschauen.
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