….. dazu musst Du das Fenster vom Dateimanager öffnen, hörte ich den Boss sagen. Mit einer Mischung aus Irritation und freudiger Erwartung vernahm ich seine Worte. Endlich sollte ein Fenster geöffnet werden, wurde auch Zeit. Der Gestank den die beiden Kisten, die sie Drucker nannten absonderten, dazu das Düftchen das der Boss jedes Mal verströmte, wenn er vom, wie er sagte mal kurz vor die Türe gehen zurückkam, sorgten für ein für meine Hundenase recht …§$%... im Raum. Irritiert war ich wegen des Begriffs Dateimanager. Wer ist der denn jetzt wieder, und welches Fenster war seins. Warum musste grad dieses geöffnet werden. Aber egal, Hauptsache eines wurde endlich weit aufgerissen. Doch anstatt seinen Allerwertesten hoch zu hieven, zu einem Fenster zu gehen, und es endlich aufzumachen, stierte der Angesprochene noch intensiver auf die Kiste vor ihm und machte mit der leblosen Schildkrötenattrappe ,in eurer Begriffswelt Maus, ein paar fahrige Bewegungen hin und her, ehe er die Bewegung abrupt stoppte. Also den Dateimanager hab ich gefunden und jetzt, hörte ich den, der eigentlich schon längst das Fenster aufmachen sollte, sagen. Öffnen durch einen Doppelklick mit der rechten Maustaste, gab der Boss etwas unwirsch von sich. Nun war meine Verwirrung mal wieder komplett. Wer zum Teufel war dieser Dateimanager, und warum sollte plötzlich er selbst geöffnet werden, anstatt sein Fenster. Wie denn, geöffnet werden, sollte etwa ein operativer Eingriff vorgenommen werden. Hier in dem nicht sterilen Raum und was veranlasste den Boss zu der fragwürdigen Maßnahme. Ich gab meinem Unmut über das immer noch geschlossene Fenster immer lautstärker Ausdruck. Was den Boss schließlich dazu veranlasste endlich aufzustehen. "Komm Alina wir müssen mal vor die Türe" vernahm ich wohlgesonnen, vor allem als ich feststellte, dass er mit Türe wirklich die Türe meinte. "Und macht ein Fenster auf, hier drin ist eine Luft zum Schneiden", merkte er während des Rausgehens noch kurz an. Dass er sich kaum draußen, vor der Türe anstelle endlich genießbare frische Luft zu inhalieren, sofort einen Glimmstängel ansteckte kümmerte mich auch nicht mehr. Hauptsache ich konnte endlich frei atmen und mich, ob meiner Verwirrung abreagieren, um endlich einen klaren Kopf zu bekommen, wenn schon der Boss und seine Mitstreiter mal wieder verrückt zu spielten Ich tat dies indem ich mir meinen Stoff Teddy schnappte und mit ihm im Maul wie ein Berserker durch den Garten rannte und den armen Teddy dabei kräftig durchschüttelte.
Meine Art der Entspannung, viel Gesünder als die Qualmerei vom Boss. Wieder zurück zu, hatte sich auch hier die Situation entspannt. Ein frisch gelüfteter Raum, herrlich. Einziger Nachteil unseres Ausflugs in den Garten, ich hatte nicht mitbekommen welches Fenster, das Fenster vom Dateimanager war. Und wie jemand selbiges durch einen Doppelklick auf die Maus aufbekam. Alles Fragen die mich noch eine Weile beschäftigen sollten. Wer der Dateimanager nun war, hatte ich auch nicht in Erfahrung gebracht. Aber vielleicht würde er ja bald selbst auf mich zukommen, um sich zu bedanken. Denn schließlich hatte ich ihm mit meiner Intervention zunächst mal sein Leben gerettet. Wer ihm bestimmt nicht gut bekommen, so eine OP.
Bei mir vorgestellt hat er sich nicht, der Herr Dateimanager. Aber ich hab inzwischen erfahren, dass er sich auch Windows- Explorer also Fenstererforscher nennt, was mir schon wieder völlig daneben scheint. Der hat noch nie in seinem Leben ein richtiges Fenster gesehen, geschweige denn erforscht. Ein Akten- und Schriftstückeverwalter ist er, nicht mehr und nicht weniger. Aber nicht einer, der für einen da ist wenn man ihn braucht, den man fragen kann, der weiß wo was im Aktenschrank und in welchem Ordner abgelegt ist, und der zur Not sogar mal ein Fenster öffnet. Nein beim Windowsexplorer handelt es sich um etwas, dass in der verschrobenen Blechdeppen-, sprich Computerwelt, Software genannt wird. Zu einer Zeit, so hab ich mir sagen lassen, in der es noch so etwas wie zwischenmenschliche Beziehungen, mit gegenseitigen Beschnuppern, sich riechen können oder nicht, sich beim Gespräch in die Augen sehen und an Stimme und Gestik gegenseitig Gefühle wahrnehmen gab, wurde eine ähnliche Tätigkeit wie das heutige Monitorstarren/Tastenhacken, Schreibmaschineschreiben genannt. Das was auf der Schreibmaschine geschrieben wurde, kam dann in einen Ordner und der wiederum in einen Aktenschrank.
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